Die EnBW hat heute darüber informiert, dass sie zahlreichen Kommunen in Baden-Württemberg anbietet, Anteilseigner an der Netze BW GmbH zu werden. Die Netze BW ist aktuell eine 100 % Tochter der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Zukünftig wird dieser Anteil geringer sein und eben durch kommunale Partner ergänzt werden.

Spätestens mit dem großen Einstieg von E.ON in das Verteilnetzgeschäft ist klar, dass das Netzgeschäft attraktiv ist. Die Netze BW steht gut da und liefert stabile Erträge ab. Warum also verkauft man Anteile an einer Perle? Die Antwort ist einfach, wenn man das Verteilnetzgeschäft kennt und verstanden hat: Der zentrale Schlüssel zum Erfolg im sehr regional und vielmehr noch sehr örtlich geprägten Verteilnetzgeschäft ist die Partnerschaft mit den Kommunen.

Und dieser zentrale Schlüssel ist auch die große Herausforderung. Denn jede Extremwettersituation – sei es ein Sturm, der Geäst und Müll in unsere Leitungen weht und so zu Stromausfällen führt, sei es ein Starkregen, der Flüsschen zu reißenden Strömen macht und ganze Orte wegspült, seien es zwei Meter Schneefall in 6 Tagen – zeigt, dass ein großer, starker und kompetenter Flächennetzbetreiber einen Wert für die Region und das Land (bei uns: Ländle) darstellt. Wir haben die Betriebsmannschaften, die mit solchen Situationen umgehen können, und wir können sie immer zu den Schwerpunkten des Geschehens zusammenziehen, um so vor Ort tatkräftig und schnell die Stromversorgung wiederherstellen zu können.

Dieser Spagat zwischen örtlicher Nähe und Fokussierung auf die operativ notwendige regionale Größe und Stärke ist unser täglich Brot. Ich glaube, dieser Spagat wird uns besser gelingen, wenn wir die Partnerschaft mit den Kommunen um einen weiteren, wesentlichen Aspekt erweitern – denn was gibt es Wichtigeres für ein Unternehmen, als wer seine Eigentümer sind? Ich freue mich daher sehr, dass wir neue Wege gehen, und ich freue mich auf die neuen Anteilseigner.